Wenn am 12. Juni 2014 in Sao Paulo der Anstoß zur Weltmeisterschaft in Brasilien erfolgt, wartet Deutschland schon seit 18 Jahren auf einen großen Titel. Letztmals durfte die DFB-Elf bei der EM 1996 in England eine Trophäe in den Himmel recken, weshalb es für die meisten Fans hierzulande an der Zeit ist, dass endlich der nächste Titel eingefahren wird.
Und 24 Jahre nach dem Gewinn der WM 1990 in Italien scheinen die Voraussetzungen für einen deutschen Triumph am 13. Juli 2014 im Maracana zu Rio de Janeiro so gut wie selten zuvor bei den letzten Weltmeisterschaften. Weder 2002 in Japan und Südkorea, als die Mannschaft unter Teamchef Rudi Völler ins Finale einzog, noch 2006 im eigenen Land, als es unter Jürgen Klinsmann beim Sommermärchen immerhin zum dritten Platz reichte, und auch nicht 2010, als eine erfrischend aufspielende Mannschaft unter Bundestrainer Joachim Löw ebenfalls Dritter wurde, ging Deutschland als Top-Favorit in das Turnier.
2014 sieht es etwas anders aus. Zwar sehen die Buchmacher Gastgeber Brasilien nach dem Gewinn des Confederations Cup vorne, doch nahezu auf Augenhöhe mit Welt- und Europameister Spanien sowie mit Argentinien folgt schon die deutsche Auswahl, der in der Tat einiges zuzutrauen ist. So war das rein deutsche Finale der Champions League zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund ein weiteres Zeichen dafür, dass sich der Fußball in der Bundesrepublik wieder auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke befindet.
So verfügt Bundestrainer Löw vor allem im Mittelfeld über eine breite Auswahl an Spielern, um die Deutschland von vielen anderen Nationen beneidet wird, die allerdings leider nicht alle gleichzeitig eingesetzt werden können. Beispielsweise muss sich ein in Dortmund überragender Ilkay Gündogan im defensiven Mittelfeld noch hinter Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira einreihen, wobei diese Hierarchie nicht in Stein gemeißelt ist. Gleiches gilt in der Offensive, wo Hochbegabte wie Julian Draxler oder Mario Götze sich eines Stammplatzes nicht sicher sein können.
Nicht unerwähnt bleiben darf aber natürlich, dass es im Angriff nach wie vor keine Alternative zu Routinier Miroslav Klose sowie Mario Gomez gibt und die DFB-Elf an ihrer defensiven Stabilität arbeiten muss.
Nichtsdestotrotz sieht etwa der Buchmacher Bwin Deutschland in der Reihenfolge der Wettquoten auf dem zweiten Platz hinter Brasilien, aber noch vor Spanien und Argentinien. Und auch Interwetten glaub eher an die deutsche Elf, wobei Brasilien aber bei allen Wettanbietern der Top-Favorit ist.